Fehde beendet – Preußen finden neue Heimat in der LG Brillux

Quelle: WN.de
Von Wilfried Sprenger
Foto: SC Preußen

Viele Jahre war nicht an einen Anschluss von Preußen Münster an die LG Brillux zu denken. Personal und Zeiten haben sich aber geändert. Zum 1. Januar schließen sich die Adler wieder der Gemeinschaft an – auch SW Havixbeck kommt hinzu. Ein großer Schritt.

Ende einer Fehde. Die Spitze der münsterischen Leichtathletik trägt künftig nur noch ein Trikot: das der LG Brillux . Nach einigen Turbulenzen mit unangenehmen Nebengeräuschen ist ein neues Mitein­ander greifbar – und nur noch ein paar Federstriche von der Realisierung entfernt. Auf einer Mitgliederversammlung sprach sich die Abteilung des SC Preußen Münster für einen Beitritt zur LG Brillux zum 1. Januar 2020 aus. „Die Absicht ist da und der Antrag gestellt“, sagte SCP-Abteilungsleiter Kai Brandhofe am Donnerstag auf Anfrage.

Für den Brillux-Vorsitzenden Falk Sparenberg ist die Partnerschaft damit besiegelt: „Es wird so kommen.“ Neben den Preußen wechselt auch SW Havixbeck als dann zehnter Verein nach der TG Münster, Marathon Münster, TuS Hiltrup, Westfalia Kinderhaus, dem BSV Roxel, dem TSV Handorf, dem TV Wolbeck und GW Nottuln in die große Leichtathletik-Gemeinschaft.

Die Anbindung des SCP war schon seit geraumer Zeit ein großes Anliegen der Brillux-Verantwortlichen. Einige Versuche schlugen fehl, nun ist der Wurf endlich gelungen. „Es ist das Ende und das Ergebnis eines langen Prozesses“, sagt Sparenberg. Warum nicht früher ein Konsens gefunden wurde? „Ich schaue nicht zurück“, entgegnet Sparenberg, „für die jetzt handelnden Personen spielt die Vergangenheit keine Rolle mehr.“

Zwei Dutzend Top-Athleten verließen im vergangenen Winter den SC Preu­ßen. Ein Übertritt zum Nachbarn Brillux kam für sie nicht in Betracht. Stattdessen suchten sie bei Bayer Leverkusen, der LG Olympia Dortmund oder in Hamburg neues Glück. Der Exodus schwächte die münsterische Leichtathletik. „Aber nicht die LG Brillux. Wir werden uns weiterentwicklen“, erklärte Sportwart Jörg Riethues damals. Das sollte mit dem Zuwachs von Preußen und aus Havixbeck noch besser gelingen. „Es sind große Gruppen mit guten Trainern und einer Menge Potenzial“, weiß Riethues.

Dass ehemalige Spitzenathleten des SCP im Zuge der Neuordnung der münsterischen Leichtathletik zurückkehren, mag der Sportwart nicht ausschließen. „Es gibt Kontakte, einige aus diesem Kreis studieren ja noch in der Stadt.“

Mit den Preußen und Havixbeck wird die LG noch einmal ein Stück größer. Und gewiss auch ein Stück schlagkräftiger. „In vielen Jahrgängen kommen neues Talent und neue Qualität hinzu. Ich sehe uns gut aufgestellt. Mittelfristig werden wir deutlich höhere Teilnehmerzahlen bei Deutschen Meisterschaften haben“, sagt Sparenberg. Er freut sich sehr auf den Zuwachs: „Es war immer unser Ziel, junge Sportler aus der Stadt und der Umgebung für die Leichtathletik zu begeistern, sie zu fördern und weiterzuentwickeln. Das bleibt auch so. Mein Fokus liegt auf der Zukunft, nicht auf der Vergangenheit“, erklärt er.

Auch Brandhofe schaut vor allem nach vorn. Er sagt nach Abschluss der Gespräche: „Uns kam es vor allem darauf an, dass der geplante Anschluss nachhaltig ist. Deshalb haben wir viele Dinge hinterfragt. Am Ende haben wir festgestellt, dass wir in allen wichtigen Fragen konform sind. Deshalb ist der Beitritt logisch und konsequent.“