Frauenfußball-Konferenz: Rekordzahlen, eine neue Strategie und einen „neuen“ Verein

(V.l.n.r): Norbert Krevert (Kreisvorsitzender), Anna-Sophia Tennbruck (1.FC Gievenbeck, Torschützenkönigin Kreisliga A), Hendrik Czauderna (SV Rinkerode), Jörg Raabe-Staljan (SV Rinkerode), Mandy Krug (Wacker Mecklenbeck), Nico Sahle (1. FC Gievenbeck), Paula Berkemeier (SV Rinkerode, Torschützenkönigin Kreisliga B), Kerstin Höfling (GV Amelsbüren), Hannah Bode (Saxonia Münster), Noemi Hutter (Leitung Frauenfußball FLVW Kreis Münster), Philipp Hagemann (Vors. Kreisschiedsrichterausschuss)

 

Frauenfußball-Konferenz: Rekordzahlen, eine neue Strategie und einen „neuen“ Verein

Nach der großen Kreisfußballkonferenz in der letzten Woche fand gestern im Vereinsheim von Saxonia Münster die Frauenfußball-Konferenz des Kreises Münster statt. Über 50 Vertreterinnen und Vertreter der Frauenfußballvereine im Kreis folgten der Einladung und fanden sich in den Räumlichkeiten des A-Liga Meisters ein, der traditionell immer Ausrichter dieser Tagung ist.

Die neue Frauenfußballchefin des Kreises Münster, Noemi Hutter, leitete erstmals durch die komplette Konferenz und führte dabei sympathisch und kompetent durch die 75-minütige Veranstaltung.

„In der Historie des Kreises Münster gab es noch nie, dass jemand mit erst 24 Jahren so viel Verantwortung im Kreis Münster übernommen hat wie Noemi Hutter“, lobte der Kreisvorsitzende Norbert Krevert die neue Chefin des Frauenfußballs im Rahmen seines Berichts und führte fort, dass sie schon nach einem halben Jahr eine große Bereicherung für den Fußballkreis darstellt.

Die neue Funktionärin konnte dann auch gleich zu Beginn beeindruckende Zahlen präsentieren. Denn kein anderer der 29 Kreise im Fußball-und Leichtathletik-Verband Westfalen stellt so viele Frauen- und Mädchenmannschaften wie der Kreis Münster. „Und das liegt nicht nur an der Größe des Kreises, sondern vorrangig an der guten Arbeit der Vereine und an der Wertschätzung des Kreises gegenüber dem Frauenfußball“, urteilte Hutter.

Trotz der positiven Gesamtzahlen gibt es auch über Schattenseiten zu berichten. „Auch wenn mir die Probleme in den Vereinen bekannt sind, wirkt es nicht positiv auf den Kreis Münster, dass wir als Kreis, der den Frauenfußball so lebt, gleich drei höherklassige Teams verloren haben,“ bedauerte sie den Rückzug der SG Telgte, dem SC Gremmendorf und zuletzt von Wacker II.

Den Frauenfußball in den A und B Kreisligen möchte sie ab der kommenden Saison aufwerten. So soll die Kreisliga A zu einer „Leistungsliga“ heranreifen, wo junge Fußballerinnen sich noch mehr entwickeln können. Zudem sollen hier künftig Vereine auch auf Antrag spielen können, die eine höherklassige Mannschaft stellen oder einen starken Nachwuchsbereich nachweisen können. Diese Vereine sollen dann nicht mehr zwingend vom Aufstieg aus der B in die A Liga abhängig sein.

„Im gesamten Verbandsgebiet gibt es nur 5 B-Ligen, die wir hier im Kreis nur aufgrund der vielen Mannschaften haben. Vereine die den Frauen – und Mädchenfußball qualifiziert fördern, sollen hier keinen Wettbewerbsnachteil gegenüber Vereinen aus anderen Kreisen haben“, begründet Hutter ihre angestrebte Veränderung.

Trotzdem empfindet sie auch die Kreisliga B als wichtige Liga für Mannschaften, die sich neu gründen oder in der Entwicklung stehen. Hier sieht sie einen wichtigen Wettbewerb auf Augenhöhe. Sportliche Entscheidungen im Auf- und Abstieg wird es trotzdem weiterhin geben.

Im Rahmen der Staffelvorstellung präsentierte die Nachwuchsfunktionärin in der A-Liga noch einen überraschenden Neuzugang. Fortuna Walstedde wechselt mit der Frauenmannschaft auf eigenen Wunsch von der Kreisliga A Beckum/Gütersloh in den Kreis Münster. Der frühere Westfalenligist sieht für die Mannschaft im Kreis Münster bessere Perspektiven. Im Vorfeld fand schon ein intensiver und positiver Austausch zwischen Hutter und dem Verein statt. Die Vereinsvertreter aus Walstedde waren ebenfalls am Abend anwesend und freuten sich über die wertschätzende Aufnahme in der neuen Liga.

Auch der Kreisschiedsrichter-Chef Philipp Hagemann war anwesend und wusste viel Positives aus der Schiedsrichterei zu berichten. „Auch weiterhin besetzten wir alle Spiele der Frauen Kreisligen mit Schiedsrichtern“, so Hagemann. Allerdings warb er auch für mehr Schiedsrichterinnen im Kreis: „In einem Kreis der so den Frauenfußball fördert wie der Kreis Münster, sind lediglich sieben Schiedsrichterinnen einfach zu wenig“, bemängelte der stellvertretende Kreisvorsitzende.

Nach 75 Minuten und der Pokalauslosung endete die kurzweilige Veranstaltung mit der Erkenntnis, dass Noemi Hutter sich nach den letzten beiden Veranstaltungen zu einer neuen Größe im Kreis Münster entwickelt und der erfolgreiche Frauenfußball bei ihr in besten Händen ist.